Langfristige Geldanlage mit Aktien

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Langfristige Geldanlage mit Aktien


Langfristige Geldanlage wie beispielsweise für die Altersvorsorge muss geradezu zwingend einen Aktienanteil haben, um erfolgreich sein zu können. Doch wie sehen viele Depots deutscher Anleger tatsächlich aus?langfristige geldanlage

Geldmarkt und Immobilien übergewichtet, Aktienquote deutlich zu niedrig

Das größte Problem liegt zunächst in der Aufteilung des Vermögens auf die verschiedenen Anlageklassen. Dabei legt der deutsche Anleger allergrößten Weg auf maximale Sicherheit und legt sein Geld zu großen Teilen in Festgeldern, Tagesgeldkonten oder anderen geldmarktnahen Produkten an.

Auch die eigengenutzte Immobilie bindet für die meisten Anleger einen sehr großen Vermögensanteil. Die ist zwar emotional verständlich, unter Vermögensaufbauaspekten jedoch meist kontraproduktiv.

Die Aktienquote ist hingegen -am Gesamtvermögen gemessen- fast immer deutlich zu niedrig oder erst gar nicht vorhanden. Gerade für die langfristige Geldanlage ist jedoch eine sinnvolle Aktienquote unerlässlich und dies nicht erst seit die Zinsen so stark gefallen sind, sondern auch schon zu Zeiten „optisch“ hoher Geldmarktrenditen. In diesen Zeiten war meist auch die Inflationsrate entsprechend hoch,  so dass die Realrenditen auch nicht höher waren als derzeit.

Auch langfristige Geldanlage mit Aktien birgt Fehlerquellen


Geringe Streuung

Auch Anleger, welche die Notwendigkeit von Aktieninvestments erkannt haben oder einem guten Berater gefolgt sind, machen häufig die gleichen Fehler. Einer repräsentativen Studie der „Aktion pro Aktie“ zu Folge halten deutsche Aktienanleger durchschnittlich sechs Positionen (Median bei 3,5!!!) in ihrem Depot. Etwa 37% der Aktienanleger hatten nur ein oder zwei Werte und weitere 28% der Anleger drei bis fünf Werte in Ihrem Depot. Immerhin hatten 21% sechs bis zehn Positionen und mehr als zehn Werte hatten nur etwa 15% der Anleger im Depot.

Anzahl der Positionen wirkt sich auf die Rendite aus

In der o. g. Studie wurde auch der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Positionen und der erzielten Rendite analysiert. Je mehr Positionen im Depot (und damit i. d. R. auch die Streuung), desto höher waren die erzielten Renditen. So hatten Anleger mit mehr als zehn Werten im Depot in 2014 eine durchschnittliche Rendite von 6,7% aufzuweisen. Die Anleger mit sechs bis zehn Positionen kamen immerhin auf 6,0%, wohingegen die Gruppe mit drei bis fünf Positionen nur noch durchschnittlich 5,0% erzielten. Die Gruppe mit den am schlechtesten diversifizierten Depots schaffte gerade noch 3,0%.

Anlagesummen oft zu gering

Viele Anleger agieren auch mit kleinen Summen am Aktienmarkt. So zeigt die Analyse, dass die Hälfte der Anleger weniger als € 5.000,– im Depot hat, 25% der Anleger sogar nur maximal € 1.000,–. Bei diesen Depotgrößen schlagen fixe Kosten, wie beispielsweise Depotgebühren besonders stark durch und eine Risikostreuung ist völlig ausgeschlossen.

Auch hier zeigt sich, dass der Durchschnittsertrag mit zunehmendem Depotvolumen steigt. Beispielhaft für das Jahr 2014 haben die kleinen Depots mit unter € 1.000,– nur 0,1% zugelegt, Depots zwischen € 10.000,– und € 20.000,– schon 5,7% und größere sogar 6,2%.

Aktien werden häufig als risikoreich empfunden

Was hindert jedoch die meisten Anleger gerade für die langfristige Geldanlage, eine sinnvolle Aktienquote im Depot zu haben?

Negative Erzählungen

Zum einen sind es sicherlich negative Erfahrungen, die aus den o. g. Fehlern resultieren. Diese müssen Anleger nicht einmal selbst gemacht haben, sondern kennen sie nur von den Erzählungen anderer!

Durchhaltevermögen

Zum anderen ist es auch häufig ein mangelndes Durchhaltevermögen. Das Auf und Ab an den Aktienmärkten ist völlig normal und für die langfristige Geldanlage kaum relevant, wenn die einmal festgelegte Strategie durchgehalten wird. Der Aktienanleger muss ein gewisses Durchhaltevermögen haben auch wenn die Kurse nach unten gehen. Eine langfristige Geldanlage mit Aktien wies in der Vergangenheit selten Verluste aus, wenn die Haltedauer wenigstens zehn Jahre betrug, bei 15 Jahren gabe es nie Verluste und je länger man in der Haltedauer geht, desto höher sind auch die erzielten Renditen. Das Aktienrisiko ist in der Realität eher ein gefühltes Risiko, welches durch die kurzfristigen, durchaus erhebliche Rückschläge an den Aktienmärkten erlebt wird und sich in der Wahrnehmung eher manifestiert als die Aufschwungphasen. Voraus gesetzt für die positive Entwicklung ist ein ordentlich diversifiziertes Aktiendepot.

Aktien sind keine Zockerpapiere, sondern gehören in eine langfristige Geldanlage und verhelfen dieser erst wirklich zum Erfolg!

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